Proteasenhemmstoffe und ihre Wirkung bei Viren, Krebs und Entzündungen 

 

Proteasehemmstoffe, auch Protease-Inhibitoren genannt, zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und sind bedeutend für die Abwehr von Viren, für die Heilung von Entzündungen, für die Neutralisation von freien Radikalen und mehr. 

Durch die Protease-Inhibitoren werden Eiweiße daran gehindert, sich zu spalten. Das geschieht dadurch, dass die Bindung an ein Enzym verhindert wird und damit zellschädigende Aktivitäten unterbunden werden. 

Im Zeitalter der Angst vor Viren, gegenwärtig vor Corona ist es doch bedeutend zu wissen, dass wir uns durch Pflanzen, die Stoffe enthalten, die Viren abwehren, schützen können. 

„Lebensmittel, die Proteasehemmstoffe enthalten, könnten außerdem eine kräftige Abwehr gegen Viren aufbauen. Hier der Grund: Etliche Viren müssen aktiviert werden, ehe sie infektiös werden können.“ (S.130 Jean Carper; „Nahrung ist die beste Medizin“; ullstein Verlag, 14. Auflage 2014) Wissen ist die Voraussetzung, um bewusst handeln zu können.

Jean Carper schreibt in seinem Buch weiter: „Ein Virus kann über lange Zeiträume hinweg untätig im Magen-Darm-Trakt, in den Atemwegen und sogar auf einem Papiertaschentuch existieren, aber sobald es unter geeigneten Bedingungen eine Protease begegnet, geht es zu wie bei Dornröschen oder in der dritten Phase des Computerspiels Ms. Pac-Man: Die beiden umarmen sich und küssen sich, und das Virus wird quicklebendig und vermehrt sich…………. Genau das bewirkt natürlich ein Proteasehemmstoff; er nimmt dem Proteaseenzym die Fähigkeit, das Virus zum Leben zu erwecken. S. 130

Welche Viren, ohne zuvor aktiviert worden zu sein, nicht handlungsfähig sein können wurde bereits erforscht: „Zu den Viren, die ohne das Aktivierungsritual nichts ausrichten können, gehören unter anderem: Myxoviren, eine große Gruppe von Viren, die Influenza und Mumps verursachen können; Retroviren, die mit Leukämie in Verbindung gebracht werden; Coronaviren, die Infektionen der Atemwege verursachen, und Proxviren, die Erreger von Pocken.“ S.132

Wie wunderbar ist doch die Natur, indem sie die Stoffe in den Pflanzen hervorbringt, die uns Schutz vor Krankheiten bieten und die wir uns ganz einfach über unsere Ernährung einverleiben können. Darin bestätigen sich auch hier wieder die Worte von Hippokrates: „Eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein und eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein.“

Ich möchte hier ganz einfach weiter Jean Carper zitieren, die hier deutliche und klare Worte schreibt:

„Natürliche Hemmstoffe, die Viren entwaffnen, sind viel sicherer als gegenwärtig erhältliche Medikamente gegen Viren. Nur wenige pharmazeutische Medikamente zur Virenbekämpfung sind entwickelt worden, und soweit es sie gibt, führen sie einen Angriff durch, indem sie auf die Nukleinsäuren im Zentrum der genetischen Maschinerie der Zelle einwirken. Dabei wird befürchtet, daß sie möglicherweise in die Nukleinsäuresynthese in normalen Zellen hineinpfuschen und damit Langzeitschäden womöglich gar Krebs hervorrufen. Die Enzymhemmstoffe in der Nahrung dagegen greifen nach Meinung der Forscher in den Spaltungsprozeß der Proteine ein, der es den Viren ermöglicht, die Zellwände zu durchbrechen, anstatt im Zellkern selbst in Aktion zu treten. Deshalb ist der therapeutische Mechanismus der Natur sanfter und sicherer……………..

Die Proteasehemmstoffe sind weit verbreitet im Königreich der Pflanzen; daß sie starke Medikamente sind, ist unbestreitbar……….Es gehört nicht viel Phantasie zu der Annahme, daß starke Dosen dieser Proteasehemmstoffe ein weiterer schwerwiegender Grund dafür sind, daß das Essen von Gemüse gut für die Gesundheit ist.“ S.132

Nun hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, ob es nicht auch Nachteile hat, wenn die Enzymaktivität durch Proteasehemmstoffe gesenkt wird, ob dann noch genügend Kraft da ist, aus Aminosäuren körpereigenes Eiweiß optimal aufzubauen und Zellabfälle effektiv zu entsorgen? So recherchierte ich weiter und weiter und fand auf der Webseite der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FETeV) für Professionalität in der Ernährungsberatung, dass dahingehend keine Probleme erwachsen, sondern die gesundheitlichen Vorteile überwiegen. 

Nicht umsonst wäre der Körper doch auch in der Lage, Proteasehemmstoffe selbst herzustellen. 

Sie dienen unter anderem dazu, entstandene Entzündungen zu kontrollieren, wie es im Beitrag der FETeV zum Ausdruck kommt. Es heißt darin unter anderem: „Durch die Hemmung kommt es im Körper zu einer vermehrten Enzymsynthese, was wiederum zu einem Mangel an verschiedenen Aminosäuren führt. Dieser Effekt ist beim Menschen aber nur minimal, so dass die gesundheitsfördernden Wirkungen überwiegen und die Eiweißversorgung durchaus gewährleistet ist.“ 

Proteasehemmstoffe finden wir in allen Pflanzen in unterschiedlicher Konzentration. Doch alle wirken auch antioxidativ, also, sie wirken gegen freie Radikale, dass diese nicht überhandnehmen.

Jean Carper schreibt in Ihrem Buch auch, dass Dr. Troll entdeckte, dass Proteasehemmstoffe auch im Kampf gegen Krebs wirksam sind. Sie sind praktisch in der Lage, den Schalter lahmzulegen durch den die Onkogene aktiviert werden. Nach Dr. Troll seinen Vermutungen, können Nahrungsmittel, die reich an Proteasehemmstoffen sind, die krebsige Entwicklung stoppen.

Auch Dr. Ann Kennedy forschte auf dem Gebiet und stellte fest: „...., daß Proteasehemmstoffe in Gewebekulturen die erste , krebserregende Schädigung von Zellen beheben können – etwas, das Wissenschaftler bis dahin für unmöglich gehalten hatten.“ (S. 127; Jean Carper; Nahrung ist die beste Medizin) 

Forschungen wurden bisher intensiv mit Sojabohnen betrieben und dort wurden somit auch die effektiv wirkenden Stoffe besonders hervorgestellt. Der am intensivsten erforschte Proteasehemmstoff ist der aus der Sojabohne „Bowman-Birk-Hemmer“. Dieser Stoff soll besonders positive Wirkung gezeigt haben bei Lungenkrebs, Dickdarmkrebs, Speiseröhrenkrebs und Leberkrebs. 

Doch auch wenn die Sojabohne dahingehend am meisten erforscht ist, heißt das nicht, dass viele andere Pflanzen nicht ebenfalls solch intensiv wirkenden Wirkstoffe enthalten. Wenn wir uns an eine pflanzenbasierte Kost halten, an die wir sowieso optimal angepasst sind, werden wir auch all die Nähr- und Wirkstoffe aufnehmen, die einem gesunden körperlichen Gleichgewicht zur Gesunderhaltung dienen. Pflanzen, die für uns als Nahrung vorgesehen sind, enthalten daneben viele andere sekundäre Pflanzenstoffe, die krankheits- und krebsvorbeugend und -heilend wirken.

Proteasehemmstoffe sind für die Pflanze wichtig für die Abwehr von pflanzenfressenden Insekten. Ohne diese Stoffe wären die Pflanzen vielleicht schon ausgestorben oder wir würden ständig an Bäumen, Sträuchern und kleinen Pflanzen kranke fade Blätter sehen.

Proteasereiche Nahrung finden wir in der Pflanzenwelt, insbesondere in Hülsenfrüchten, voran die bereits intensiv erforschte Sojabohne, Kichererbsen, in Hafer, in Kartoffeln, in Süßkartoffeln, in Roter Bete, in Kürbissen, Brokkoli, Rosenkohl, Rettich, Gurken, in Nüssen und Samen. Auch im Obst sind Protease-Inhibitoren enthalten.

Wie steht es nun damit, dass wir immer wieder hören, dass Nüsse und Samen vor dem Verzehr eingeweicht werden sollen, um gerade die Protease-Inhibitoren unschädlich zu machen indem es zur Aktivierung kommt oder es wird auch immer wieder auf weitere Anti-Nährstoffe hingewiesen, wie Lektine oder Phytinsäure.

Nun, sollten wir nicht mehr in die Sonne gehen, weil wir einen Sonnenbrand bekommen könnten oder gar Hautkrebs? Die Ausgewogenheit von allem ist das Entscheidende sowie auch ein gutes und gesundes Körpergefühl. Wir gehen rechtzeitig aus der Sonne, bevor wir uns verbrennen oder, wenn wir sehr lange bei heißen Sonnenstrahlen darin baden wollen, obwohl wir gerade käseweiß aus Deutschland in Bali angekommen sind, dann versuchen wir unsere Haut durch ein Sonnenschutzmittel zu schützen.

So ist es auch mit bestimmten Stoffen in unseren Nahrungsmitteln. Über das Wort „Anti-Nährstoffe“, sollten wir anfangen, intensiver nachzudenken oder es aus unserem Wortschatz gar ganz streichen, da jeder Stoff in der Pflanze auch seinen Sinn hat, sonst wäre er nicht.

Ich gehe mit dem Einweichen von Nüssen, Samen und Getreide inzwischen sehr gelassen um. Wenn ich große Mengen brauche für Rohkostbrot, Kuchen oder Naschreien weiche ich den Buchweizen z.B. weiterhin ein. Damit senke ich auch den Stärkegehalt, der zu Verschleimungen führen kann. 

Andererseits verarbeite ich dann wieder die Haferflocken uneingeweicht und esse ein paar Nüsse einfach so. Ich richte mich auch danach, was ich gerade aus was machen möchte. Wenn die Cashewkerne für ein paar Stunden eingeweicht werden, lassen sie sich schneller cremig verarbeiten.

Doch da ja alle Pflanzen ein gewisses Maß an diesen Protease-Hemmstoffen enthalten, verzehren wir durch die Frischkost sowieso täglich auch die schützenden Protease-Inhibitoren. 

Ein Zitat aus einem Text vom 15.Juni 2021 über Nüsse und Nährstoffe von Sybille Müller, der durch den Arzt Gert Dorschner geprüft wurde auf der Webseite: www.zentrum-der gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/nuesse-kerne//nuesse sagt über Anti-Nährstoffe folgendes:

„Auch gibt es zu den Anti-Nährstoffen auch Studien, die zeigen, wie gesund und hilfreich diese sein können. So werden Protease-Inhibitoren bereits in der Krebstherapie eingesetzt, zur Phytinsäure gibt es Studien, deren zufolge die Phytinsäure antioxidative, blutzuckerregulierende und krebshemmende Wirkungen haben soll und auch Lektine stehen im Fokus der Wissenschaft als krebsbekämpfende Wirkstoffe.“

Studien weisen auch daraufhin, da, wo proteasereiche Lebensmittel verzehrt werden, zeigte sich, dass diese keine gesundheitlichen Nachteile bewirkte.

Dr. Troll empfiehlt besonders Sojabohnen und Tofu, Kichererbsen und Kidneybohnen also Nahrungsmittel, die erhitzt wurden, weil sie roh nicht verzehrt werden können. Das heißt, dass bei diesen Nahrungsmitteln noch ein großer Teil Protease-Inhibitoren wirksam sind, trotz Erhitzen. 

Trotz allem verändert Erhitzen die Struktur und die Ordnung des Nahrungsmittels und solche Nahrungsmittel können auch zur Unordnung und Unausgewogenheit in unserem Organismus beitragen.

Er weist allerdings auch darauf hin, dass das Kochen von Kartoffeln die Proteasehemmstoffe enorm zerstört und rohe Kartoffeln eine bei weitem eine besser Quelle für Proteasehemmstoffe sind.

Protease-Inhibitoren finden wir auch in vielen Lebensmitteln, die roh verzehrt werden können, bei denen die Grundordnung nicht zuvor zerstört werden muss, um wertvolle Stoffe aufnehmen zu können. Finden Sie das richtige Maß für sich und lassen Sie dabei rohe und frische Lebensmittel nicht zu kurz kommen. Wer weiß, was noch alles entdeckt wird, was sehr wertvoll für unsere Gesundheit ist und wovon wir bis heute keine Ahnung haben. Doch eines wissen wir, Obst, Gemüse, Früchte, Samen und Nüsse sind  unsere menschliche Natur wertvolle Lebensmittel, die dazu dienen, uns gesund, bei Kräften und im Gleichgewicht zu halten.

 

 

Quellen: 

Jean Carper; „Nahrung ist die beste Medizin“; ullstein Verlag; 14.Auflage 2014

www.fet-ev.eu/protease-inhibitoren

www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/lexikon-a-z/proteaseinhibitoren-10268

www.zentrum-der gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/nuesse-kerne//nuesse

www.gemueselust.at/protease-hemmer

 

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