Intervall-  

 

         fasten

 

Intervallfasten – Was ist das?

 

Intervallfasten, auch intermittierendes Fasten genannt bedeutet, dass in bestimmten Zeiträumen gefastet wird, dass es eine Zeit des Nichtessens gibt nach einer Zeit, in der Nahrung aufgenommen wurde.
Es wechseln Essenaufnahme und Nichtessen. Nun könnte man sagen, dass ist doch immer so. Zwischen Frühstück und Mittagessen und Nachmittagskuchen und Abendessen liegt doch immer eine Zeit des Nichtessens. Schließlich muss im Bauch erst einmal wieder ein wenig Platz werden, bevor man nachschiebt.
Doch es ist so, dass bei diesem geringen Abständen zwischen Essen und Nichtessen der Körper nicht in den Fastenzustand kommen kann, die Verdauungsorgane nicht zur Ruhe und damit auch die intensive Entschlackung kaum möglich ist.

Der Organismus benötigt dazu eine längere Ruhepause von Nahrung, eine Zeit, wo die Verdauungsorgane sich nicht um neu aufgenommene Nahrung kümmern müssen und so Reparaturprozesse effektiv ablaufen können, Zellerneuerungen stattfinden können, Schlacken und überschüssige Ablagerungen abtransportiert werden können.
In der Natur ist Fasten ein normales Vorkommen. Nahrungsmittel stehen nicht ganzjährug durchgängig in Fülle zur Verfügung. Die meisten Tiere fasten zu bestimmten Zeiten und zehren von ihren Reserven. Die Menschheit hätte bis heute nicht überleben können, wenn die Fähigkeit nicht bestehen würde, längere Zeit ohne Nahrung zu sein.
Der zivilisierte Mensch, insbesondere in den hochentwickelten Ländern hat es sich inzwischen so organisiert und eingerichtet, dass er druchgängig Nahrung zur Verfügung hat und essen kann, wann er will, Tag und Nacht und zu jeder Zeit in Hülle und Fülle. Er ist nicht mal mehr von den Jahreszeiten abhängig, weil er das Lagern, Konservieren, also die Vorratshaltung gelernt hat.
Das Gefühl von Hunger ist den meisten fremd, wenn auch Appetit und Entzugserscheinungen oft als Hunger interpretiert werden.

Da das Fasten über mehrere Tage oder gar Wochen recht kompliziert ist und für viele abschreckend wirkt, ist das Intervallfasten, das milde Fasten dagegen eine wunderbare Methode, die zum üblichen Alltag werden kann mit eventuellen Ausnahmen, wo es aus verschiedenen Gründen nicht gelebt werden möchte, wie Urlaub, Feste oder man ist bei jemanden zu Besuch und will an den Mahlzeiten teilnehmen usw.. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden und sobald der Alltag wieder eintritt, wird es wieder ohne Mühe aufgenommen. Dazu kommt, dass es zur Gewohnheit wird und damit einfach und man ist alle lästigen Fastenkuren und Diäten, die sich vielleicht immer auf einige Wochen im Jahr beschränken los. Natürlich kann man zusätzlich eine mehrtägige Fastenkur einbauen, doch das gilt nur für die, die richtig Lust darauf haben.
Das Intervallfasten wie 16 Stunden fasten und während des Zeitraumes von 8 Stunden seine Mahlzeiten zu sich zu nehmen kann zu einen Lebensstil werden bei dem man  gesundet, wenn gleichzeitig auf eine immer bessere Lebensmittelauswahl geachtet wird, die den Aufbau und der Erhaltung eines gesundes Körpers dienen.

 

 
Das Intervallfasten von 16:8 ist an den Biorhythmus des Menschen angelehnt.
Die Diamonds, die mit den Grundsätzen der Natürlichen Gesundheitslehre (Natural Hygiene) verbunden, schrieben in Ihrem Buch „FIT FOR LIFE“ von drei Phasen, an denen sich bei der Ernährung orientiert werden sollte.

1.
Zyklus – Ausscheidung, die intensiv zwischen 4.00 und 12.00 Uhr stattfindet. Das ist die Phase der Entschlackung und Entgiftung, die Zeit, in der der Abbau stattfindet. Das sind 8 Stunden, in denen über die Nieren, den Darm, der Haut, die Lungen mehr Abfälle ausgeschieden werden als zu anderen Tageszeiten. Die Leber ist bei diesem Prozess ebenfalls beteiligt. Immerhin reinigt sie das Blut und gibt die Abfallstoffe an die Nieren, wo sie als Urin ausgeschieden werden können. Ebenfalls gibt sie Abfallstoffe an die Gallenblase weiter, die diese weiter verarbeitet. Die Zellen müssen sich immer wieder putzen, um ihre Funktionen optimal erfüllen zu können und nicht entarten. Dafür brauchen sie optimale Bedingungen. Also viele haben zu tun und leisten viel präzise Arbeit für unser Wohlbefinden.
Nicht zu vergessen ist das Lymphsystem mit seinen vielfältigen Aufgaben, wozu der Abtransport von Schlacken aus den Zellen ebenfalls gehört.
Während dieser Zeit am Morgen spüren wir normalerweise auch keinen Hunger, da der Körper über Nacht genügend Glykogen in der Leber speichert und damit genug Energie für die ersten Stunden des Tages zur Verfügung hat, ohne dafür Nahrung aufnehmen zu müssen. Im Gegenteil, nach einer gewissen Zeit, wenn das Röhrensystem durch Vermeidung von Nahrung während dieser Zeit entlastet wurde, es sich intensiv reinigen konnte, wird mehr Vitalität und Fitness während dieser Zeit gespürt als vorher.
Dass wir intensiv in der Ausscheidungsphase stecken, merken wir schon daran, wenn wir frühmorgens vor dem Spiegel stehen und schauen uns unsere Zunge an. Auch auf den Zähnen wird manchmal ein Belag wahrgenommen. Es resultiert aus den intensiv ablaufenden Prozessen der Ausscheidung.
Durch das Nichtessen während dieser Zeit und durch das Trinken von Wasser unterstützen wir diesen Fasten- und Reinigungsprozess und der erste Bissen Nahrung unterbricht diesen. Es ist dann das Signal, dass der Köper diese Aktivität drosseln soll und Verdauungssäfte bereitstellen soll. Die Energie wird nun wieder für Verdauung gebraucht und die aktive Auscheidungsphase wird abgebrochen.

 

   

„Fasten, durch das ein Nahrungsmangel hervorgerufen wird, zwingt den Körper dazu, Überflüsse aufzuzehren und belastende Materialien auszuscheiden. Diese Ausscheidung kann im Zustand der Übersäuerung nicht erreicht werden. Das Ausscheiden überschüssiger Materialien ist mit dem Zunehmen von Kräften und mit den Prozessen von physiologischen und sogar biologischen Aufbesserungen vereinbar.“ S.202

Dr. Herbert M. Shelton
aus „Richtige Ernährung mit natürlicher Nahrung“
Waldthausen Verlag

 

2. Zyklus – Nahrungsaufnahme. Diese Zeit ist die Zeit von 12.00 bis 20.00 Uhr. Nun darf gegessen werden. Der Körper stellt Verdauungssäfte optimal zur Verfügung. Doch es ist sinnvoll, seine Lebensmittel den wahren körperlichen Bedürfnissen entsprechend auszuwählen und zu berücksichtigen, dass für jedes Lebewesen bestimmte Lebensmittel zur Verfügung stehen, bei denen die Körperprozesse optimal mit der Entstehung geringstmöglicher Abfallstoffe und Störungen ablaufen können. Des Weiteren ist es sinnvoll, sich nicht vollzustopfen nach dem Motto, dass man ja jetzt Intervallfasten macht und da kann man auch dafür kräftiger in der 8 Stunden- Essensphase reinhauen. 
Gerade das letzte Essen am Tag sollte trotzdem möglichst leicht sein und nicht, dass aus Angst, man könnte verhungern, wenn man nun 16 Stunden nicht essen soll, doppelt zugeschlagen wird, um durchzuhalten. Das könnte die Schlafqualität sehr negativ beeinträchtigen und wenn es zu Schlafstörungen kommt, kommt es auch zu Störungen bei der Verstoffwechselung der Nahrung. Der Organismus ist eine Einheit und alles steht miteinander in Verbindung und in gegenseitiger Abhängigkeit.

 

 

3. Zyklus – Ausnutzung - Dieser findet intensiv in der Zeit von 20.00 Uhr bis 4.00 Uhr statt. Der Organismus ist intensiv mit Stoffwechselaufgaben beschäftigt. Zellen scheiden Abfallprodukte aus, nehmen neue Stoffe auf, regenerieren und bauen sich auf. Eiweiße werden in ihre kleinsten Bestandteile zerlegt und körpereigenes Eiweiß wird aufgebaut. Auch alte Zellabfälle, Eiweißabfälle werden teilweise durch einen Recyclingprozess wieder verwertet. Was nicht mehr gebraucht wird, wandert zu den Ausscheidungsorganen. An allen Ecken und Enden im Körper finden Reparatur- und Aufbauprozesse statt, wobei natürlich auch viele Abfallprodukte entstehen.
In dieser Zeit soll keine Nahrungsaufnahme stattfinden, damit diese Prozesse effektiv und optimal ablaufen können.

 

„Die schlimmste aller Eßgewohnheiten ist das morgendliche Vollstopfen des Magens. In vielen Ländern nimmt niemand eine reguläre Mahlzeit als Frühstück ein;…….
Das einzige Mal, daß der Mensch für 10 bis 12 Stunden nichts ißt, ist während der Nacht, wenn er schläft. Sobald sein Magen frei von Nahrung ist, beginnt der Körper mit dem Ausscheidungsvorgang, deshalb fühlen sich vollgestopfte Menschen am Morgen und nach dem Erwachen miserabel und haben gewöhnlich eine stark belegte Zunge. Sie haben überhaupt keinen Appetit, doch sie verlangen nach Nahrung, essen und fühlen sich besser – WARUM?“ S.177

 

Prof. Arnold Ehret
„Die schleimfreie Heilkost“  - Waldthausen Verlag

 

 

Aus diesen drei Zyklen ergibt sich, dass es sinnvoll ist, 16 Stunden die Nahrungsaufnahme zu vermeiden, also zwischen 20.00 Uhr am Abend und 12.00 Uhr am nächsten Mittag und die Nahrungsaufnahme auf die Zeit zwischen 12.00 Uhr und 20.00 Uhr zu legen.
Nach den Diamonds darf bereits vor Ablauf der 16 Stunden gegessen werden, jedoch beschränkt sich die Nahrungsaufnahme auf wasserhaltiges Obst. Obst ist ein Schnellreiniger und hilft das Röhrensystem gut zu putzen.

 

Wie das nun ganz im Detail aussieht, wird jeder entsprechend seines individuellen Lebens entscheiden.
Wichtig ist, dass jeder versucht, seine Bedürfnisse und das was ihm gut tut zu spüren, dass die Nahrungsaufnahme immer mehr den körperlichen Bedürfnissen entspricht und nicht der Kompensation emotionaler Bedürfnisse als Ersatzbefriedigung oder einfach seinen eingefleischten Gewohnheiten auf ewig folgt, obwohl er spürt, da ist was nicht in Ordnung. Dadurch kommt es zur Überlastung des Organismus mit den Folgen von Krankheiten und die Gespaltenheit wird immer größer, so dass zusätzlich psychische Krankheiten auftreten können. 
Heilung betrifft immer den ganzen Menschen mit Körper, Geist und Seele. In den Stunden des Fasten ist es sinnvoll, sich auch Zeit zu nehmen, nach innen zu gehen, um seelische Bedürfnisse immer besser spüren zu können. So können Körper, Geist und Seele in immer größeren Einklang und Harmonie gelangen. Wir wollen ja nicht nur gut funktionierende Roboter mit einem fitten Körper sein, die auf dem Marktplatz des Lebens gute Chancen haben und in Wettbewerben gut abschneiden.
Wie sind in erster Linie spirituelle Wesen, die mit Hilfe eines Körpers Erfahrungen machen und sich dabei zu geistig höheren bewussten Wesen entwickeln können.

 

„Die „Natürliche Gesundheitslehre“ unterstützt weder ein Diätsystem noch einen Komplex spezieller Diäten, sondern die richtige Art zu leben. Sie ist keine Komposition von Behandlungen gegen Krankheiten, sondern ein Lebensplan. Sie ersetzt nicht Medikamente durch Nahrung, Fasten, Sonnenbaden usw., sondern nutzt diese Dinge (Nahrung, Fasten, Sonnenbaden), da sie die uranfänglichen Erfordernisse des Lebens sind. Die „Natürliche Gesundheitslehre“ verschreibt keine Kuren und erkennt auch keine an.“ S.200

 

Dr. Herbert M. Shelton
aus „Richtige Ernährung mit natürlicher Nahrung“
Waldthausen Verlag

 

 

 

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