Nichtstun

 

„Es gibt überall auf der Welt Narren, die sagen: „Tu lieber was, statt die Hände in den Schoß zu legen“. Und dann gibt es die ganz großen Narren, die sogar ein Sprichwort ausgedacht haben, das auf der ganzen Welt bekannt ist: „Nichtstun ist des Teufels Werkstatt.“ Absolut nicht! Nichtstun ist die Werkstatt Gottes. Ein leerer Geist ist das allerhöchste auf der Welt, das Reinste, was es gibt. Wie sollte denn ein leerer Kopf als Werkstatt für den Teufel dienen? In ein leeres Bewußtsein kann der Teufel unmöglich eindringen. Der Teufel kann sich nur in einem Bewußtsein breit machen, indem es zugeht wie in einem Ameisenhaufen. Dann fällt es dem Teufel leicht, dich vor seinen Karren zu spannen, dann kann er die Mittel und Wege und Methoden zeigen, wie du dich noch mehr beschäftigen kannst. Der Teufel sagt nie: „Entspanne dich“. Er sagt: „Was verschwendest du deine Zeit, Mensch, tu doch was! Rühre dich! Das Leben läuft dir weg – du mußt etwas tun!“..........Was soll der Teufel mit einem leeren Geist anfangen? Er wird nicht einmal wagen, ihm nahe zu kommen, weil ihn die Leere einfach töten würde. Aber wenn du von einem tiefen Drang, einem wahnsinnigen Beschäftigungsdrang getrieben wirst, dann hat dich der Teufel leicht in der Hand, dann kann er dich gängeln- dann gibt er unangefochten den Ton an…….Du kannst deine Beschäftigungen wechseln, doch solange sie nicht Handlungen werden, nützt dir das gar nichts……….Wenn du nicht Rauchen darfst, dann kaust du Kaugummi, dann tust du dies und jenes, redest ununterbrochen – und das ist gefährlicher, weil du dann deinen eigenen Schmutz anderen Leuten ins Gesicht wirfst………Und wenn man vor der Stille Angst hat, heißt das nichts anderes, als das man vor einem kranken, fiebernden, panischen Bewusßtsein besessen wird, das ständig um Beschäftigung bettelt.
Beschäftigung ist eine Flucht vor sich selbst. Wenn du handelst, bist du anwesend. Wenn du beschäftigt bist, bist du vor dir selbst davongelaufen – es ist eine Droge. Mit einer Beschäftigung kannst du dich vergessen, und wenn du dich vergißt, hast du keine Sorgen, nichts quält dich, nichts macht dir Angst. Deshalb mußt du dafür sorgen, daß du dich ununterbrochen beschäftigst, daß du immer alles mögliche zu tun hast, und nie in einen Zustand kommst, wo das Nicht-Tun in dir heranreifen und erblühen könnte.
Handeln ist gut. Beschäftigung ist Krankheit. Finde den Unterschied in dir selbst heraus: Was ist Beschäftigung und was ist Handeln? “ S.102-108

Osho
aus
„TANTRA – DIE HÖCHSTE EINSICHT“
Sannyas-Verlag

 
Anmerkung von mir:
 
In dem Zusammenhang kann man sich dann auch fragen, wann esse ich aus Beschäftigung oder aus einem wahren bewussten Bedürfnis des Körpers heraus.

 

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