Rotten wir uns aus? „Beispielsweise rottet man vor siebzig Jahren alle Wölfe im Yellowstone National Park aus. Sprunghaft nahm die Wapiti-Population zu. Es war nun für die hirschähnlichen Wapiti vollkommen sicher, an den Weiden, die die meisten Flussläufe säumen, zu knabbern, sie zu entrinden und massiv zu schädigen. Die Zahl der Singvögel und Biber, die von Weiden abhängig waren, schrumpfte. Die Flüsse erodierten und Wasservögel flüchteten aus der Region. Weil es kein Aas gab, das von Wolfrissen übrig blieb, gingen auch die Zahlen der Raben, Adler, Elstern und Bären zurück. Die vielen Wapitis ließen auch die Zahl der Bisons schwinden, weil sie Nahrungskonkurrenten sind. Kojoten kehrten in den Park zurück und fraßen die Mäuse weg, die für viele Vögel und Dachse überlebensnotwendig sind. Und so weiter, und so fort. Das ganze Netzwerk der Interaktionen wurde gestört, weil eine wichtige Spezies entfernt worden war. Und das trifft sowohl auf die Natur da draußen zu wie auch auf unser Mikrobiom. Hier erteilt die Geschichte vom Verschwinden des Helicobacter pylori, das seit Urzeiten des Menschen kolonisiert hat, eine warnende Lehre.“ Pos. 558
Prof. Dr. med. Martin J. Blaser
Anmerkung von mir: Auch wir selbst sind wie ein großer Park oder auch eine Wildnis und beherbergen unzählige Organismen, die ihren Lebensraum darin haben bzw. es entsteht dieser lebendige Park erst durch die vielen Organismen. Doch weil so wenig Wissen über uns selbst besteht, machen wir aus Freuden Feinde, indem wir die Auswirkungen unseres gestörten Verhaltens auf diese projezieren. Bevor wir uns AUSROTTEN, sollten wir versuchen uns so zu verhalten, dass wir das O in ausrotten durch ein E ersetzen, indem wir uns RETTEN durch Aufgeben den Kampfes gegen Feindbilder.
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