„…, die man Herterschen Infantilismus nennt……
Da ich hörte, dass bisher, auch in der Kinderklinik, alles Rohe streng vermieden worden und die Diätetik nach den Regeln der Darmschondiät geleitet worden war, hielt ich es für meine Pflicht, den letzten Versuch mit meiner Diätetik trotz der augenscheinlichen Hoffnungslosigkeit zu unternehmen. Das Kind wurde nun sofort und ausschließlich mit frischer vegetabiler Kost ernährt, die allerdings nach unseren Erfahrungen zusammengesetzt und mit der entsprechenden Sorgfalt zubereitet und angepasst wurde. Bald begann sich eine Besserung einzustellen. Ließen wir uns aber verleiten, der Rohkost etwas Gekochtes beizufügen, kam jedesmal wieder eine Verschlimmerung. ……..
Der Bauch hatte sich verloren, der Darm funktionierte normal………Nun sind an dieser Krankheit schon Hunderte und Tausende von Kindern zugrunde gegangen. Stets hatte man die Ernährung dem kranken Darme angepasst, gekochte Breie, Eierspeisen, Milch, gehacktes, gekochtes Fleisch, ausgepressten Fleischsaft, aber ja nicht Rohes! Sie starben alle. Ich tat genau das Gegenteil, und das Kind genas. Das wegen des kranken Darmes streng Gemiedene und Verpönte rettete ihm das Leben.“
Dr. Max Bircher Benner
aus
„Revolution der Ernährung“
F. Schwab Verlag