Was ich esse

 

Liebe SusAnna,


frühmorgens esse ich meist stark wasserhaltiges Obst, im Sommer am liebsten Melonen, um den Körper mit bester Flüssigkeit zu versorgen und gleichzeitig die Sinne an herrlichen farbigen Früchten zu erfreuen. Es schmeckt einfach köstlich.

Doch auch Weintrauben, blaue und helle sind einfach lecker und unverzichtbares Lebensmittel in der entsprechenden Jahreszeit.

Es gibt bei mir, begonnen im Frühjahr bis in den späten Herbst einen Wildkräutertrunk mit Obst. Manchmal sind es auch reine Grassäfte. Das alles ist pure Lebenskraft, mit der der Körper sich gut versorgt fühlt.
Dazu sammele ich am Morgen frische Wildkräuter wie Schafgarbe, Löwenzahn, Giersch, Brennnesseln, weiße, goldene und lila Taubnesseln, Spitz- und Breitwegerich, Labkraut, Franzosenkraut, Frauenmantel, Zinnkraut, Melde usw.. Diese mixe ich zusammen mit Wasser. Danach kommt das ganze in ein Passiersäckchen, aus dem der Saft ausgepresst wird. Dieser grüne Saft kommt dann zurück in den Mixer. Dazu gebe ich verschiedene Früchte, je nachdem, was vorrätig ist und worauf wir Appetit haben. Heute Morgen habe ich überhaupt kein Wasser für unseren Morgentrunk verwendet. Ich verwendete stattdessen eine halbe gelbe Melone. So habe ich erst die Melone gemixt, natürlich mit Kernen, damit sie sich verflüssigen konnte und dann die Wildkräuter hinzugegeben. Das alles gut gemixt und anschließend ausgepresst und mit Hochgenuss langsam getrunken. Etwas Ingwer hatte ich dazugegeben. Machmal gebe ich auch einige Gewürze hinzu.
Mit Wildkräutern lassen sich mit Spaß und Phantasie herrliche Suppen und Salate und vieles mehr zaubern. Selbst bei Süßspeisen habe ich sie bereits verwendet, sofern es sich um milde Kräuter handelt. Ich würde dafür nicht den Löwenzahn oder die Klette verwenden.
Wer selbst nicht sehr erfinderisch ist, kann auf viele Rezepte zurückgreifen, die in Büchern und auch im Internet veröffentlicht sind. Auch die Teilnahme an einem Rohkostzubereitungsseminar kann sehr hilfreich sein. Das Angebot dafür ist inzwischen sehr umfangreich.
Auch auf dieser Seite werden von mir Rezeptvorschälge gegeben, woraf Du gerne zurückgreifen kannst.
Frische Früchte, also auch Gurken, Tomaten und Avokados sind besonders im Sommer unser Hauptnahrungsmitel. Im Winter darf es etwas schwerer sein. Da passen gut  leckere Gerichte aus Wurzelgemüse, wie Karotten, Sellerie und Kohl. Auch Algen zu verzehren ist ideal, besonders  im Winter. Ich verwende sie als Gewürz in Salaten und Suppen. Von der Norialge lassen sich mit verschiedenen Gemüserezepturen tolle Rohkostsushis herstellen.
Im Winter, da kann es auch am Morgen schon ein guter Karottensüßkartoffeltrunk o.ä. sein. Auch verwende ich im Winter mehr Zimt als im Sommer, da er wärmende Eigenschaften hat und das Bedürfnis nach Ersatz für das warme Klima einfach da ist.
Ich esse nichts kalt, sondern erwärme die Speisen immer auf eine magenfreundliche Temperatur.
Das ist mir wichtig, Dir zu sagen, denn ich höre oft, dass kaltes Essen doch garnicht so gut wäre und im Winter möchte man doch was Warmes. Das stimmt! Auch ich  möchte gerade im Winter nichts Kaltes essen und tu es auch nicht. Doch ein Essen, das eine Temperatur von ca. 37 Grad hat, ist nicht kalt und es sind noch alle Enzyme enthalten und auch die Lebenskraft ist nicht zerstört.
Für ein geschmackvolles Mittagessen lassen sich aus den verschiedenen Gemüsen mit Zutaten herrliche Gerichte kreieren. Sehr dienlich sind dabei verschiedene Küchenhelfer, wie ein leistungsstarker Mixer, verschiedene Gemüsereiben, ein Dörrex oder Rohofen usw.. Über die Nutzung der verschiedenen Geräte werde ich an anderer Stelle ausführlicher schreiben.
Ich verwende in meiner "Küche Hitzefrei" Karotten, Sellerie, Süßkartoffeln, Blumenkohl, Brokoli, Fenchel, Rote Bete, Rettich, Wirsingkohl, Zucchini, Gurken, Tomaten, Kohlrabi usw.
Salz verwende ich nicht, doch eine breite Palette an Gewürzen für die Zubereitung der Speisen, w.z.B. Basilikum, Liebstöckel, Oregano, Rosmarin, Majoran, Thymian, Curry, Kümmel, Cumin, Muskat, Schabzigerklee, getrocknete und gemahlene Papayakerne, Ingwer u.a..
Ich bin sehr dankbar, dass es Urs Hochstrasser gibt, der eine Mayonaise für vegane Rohköstler kreiert hat auf deren Basis man mit verschiedenen Gewürzen und anderen Zutaten herrliche Soßen und Cremes für Süßes, Pikantes, Herzhaftes und Mildes herstellen kann. Es ist ein unerschöpfliches Spiel, das Freude bereitet.
Rohkost essende Leute müssen auch nicht auf Kuchen verzichten, denn auch in der Rohkost lassen sich verführerische Kuchen und andere Leckereien herstellen.
Als Zutaten für diese Leckereien dienen mir besonders im Sommer frische Früchte als Belag. Doch damit hat man ja noch keinen Kuchen, denn ein ordentlicher haltbarer Tortenboden wird gebraucht und ich strebe natürlich Vielfalt und Abwechslung in der Ernährung an. Das war ja bei Muttern auch so, die uns immer mit den besten Speisen verwöhnen wollte.
So verwende ich Zutaten für die Kuchenherstellung, wie Trockenfrüchte, vorwiegend Datteln, Bananen und Rosinen, Nüsse, Mandeln, Cashewkerne, Mohn, Maronipulver, Kokosflocken, Kokosmus, Kokosmehl, Kokosöl, Mandelpüree, Agavendicksaft, Honig, Yakondicksaft und Carobpulver.
Als Gewürze dienen Vanille, Zimt, Anis, Safran, Kardamon, Zitronengras, getrockenete geriebende Zitronenschale und Orange.
Kakaobutter verwende ich hin und wieder auch, denn diese ist frei von Theobromin oder anderen nervenerregenden Giften im Gegensatz zur Kakaobohne.
Flohsamenschalen oder Johannesbrotkernmehl verwende ich, wenn Flüssigkeit gebunden werden soll oder mehr Festigkeit der Masse gewünscht ist.
Soll es am Nachmittag mal schnell gehen, dann lässt sich mit Fruchtledern und süßen Aufstrichen oder Obst, was ich immer vorrätig habe, schnell etwas herrichten und es schmeckt.
Ich esse sehr wenig Cräcker, denn ich fühle mich damit schnell zu schwer und belastet. So geht es mir auch mit Trockenfrüchten und Nüssen. Ich habe viel Respekt vor diesen Lebensmitteln und sie nehmen somit einen geringen Anteil in meiner Ernährung ein.
Ich halte es für sehr wichtig, dass immer genügend Nahrung vorrätig ist, auf die man augenblicklich zurückgreifen kann. Besonders am Beginn der Umstellung auf Rohkost sollte immer etwas von allem da sein. Mit "von allem" meine ich, für jede Appetitsrichtung, ob süß, herzhaft, schwer, leicht, erfrischend oder wärmend. Es sollte nicht das Gefühl aufkommen, dass Rohkosternährung kompliziert ist und Mangel und Verzicht bedeutet, denn das tut es nicht.
Folgende Lebensmittel sind neben frischem Obst und Gemüse und Quellwasser immer da: verschiedene Cräcker, Süßes zum naschen, Fruchtleder, herzhafte runde Leinsamengemüsefladen, die jederzeit mit einem Aufstrich z. B. Pesto bestrichen werden können und mit geriebenen Gemüse belegt werden können - zusammen rollen, etwas durchziéhen lassen, am besten im Rohofen oder Dörrex - lecker. Trockenfrüchte wie Datteln, Feigen, Aprikosen, Pflaumen und verschiedene Nüsse sind ebenfalls immer vorhanden.

Details in der Ernährung ändern sich auch immer wieder. Wichtig ist, immer wieder seinem Inneren zu lauschen, um wahrzunehmen, was der Körper signalisiert und unterscheiden zu lernen, ob der Körper jetzt wirklich Nahrung möchte oder ein emotionales Bedürfnis kompensiert werden soll. Doch zu unserer Psyche und Ernährung gehe ich an anderer Stelle detaillierter ein.
An Festtagen darf es auch üppiger sein als sonst. Naschereien, Desserts und Kuchen, die sehr reichhaltig sind, aber trotzden roh, gehören dazu. Dadurch muss man nicht wehmütig in Erinnerungen schwelgen an Zeiten, wo man sich ernährungsmäßig alles erlaubt hat, ohne darüber nachzudenken, dass die Gesundheit in engem Zusammenhang mit der Ernährung steht und warum man nur immer bei Tieren darauf achtet, dass sie das zu essen bekommen, wofür sie von der Natur aus bestimmt sind.
Da man von niemanden erwarten kann, dass man bei Einladungen z. B. bei Familienfeiern mit kulinarischer Rohkost bedient wird, nehme ich das Essen bei Einladungen vorwiegend immer mit. Da bin ich noch froh, dass die anderen das nicht als unhöflich empfinden und das akzeptieren. Für mich ist die Herstellung von guten Rohkostgerichten etwas alltägliches geworden, doch nur weil ich mich immer wieder damit intensiv beschäftige, es mir Freude und Herausforderung ist.
Doch es braucht alles seine Zeit. Man bedenke nur, über welchem Zeitraum sich die Kochkost entwickelt hat und das auch da die Vielfalt an Gerichten nicht von heute auf morgen da war.
Deshalb ist es für mich kein Problem und es ist mir selbstverständlich, dass jeder gerne das anbietet, womit er sich vertraut gemacht hat und sich sicher und selbst wohl fühlt.
Manchmal verwende ich als Gewürz etwas Tamari, dann stellt sich nach dem Essen Durst ein. Wenn ich mich nur von Früchten ernähre, wie z.B. in manchem  Urlaub, dann meldet sich selbst bei hohen Temperaturen kein Durstgefühl und ich fühle mich pudelwohl.
Da könnte man zu dem Schluss kommen, warum dann nicht immer Früchte pur essen. Doch das funktioniert bei einfach nicht. Dazu müßte ich wahrscheinlich in einem Land leben, wo es immer sehr sonnig ist und die herrlichsten Früchte im frischen und reifen Zustand immer da sind, da wo man sich immer leicht bekleidet in der Natur aufhalten kann, und sich von der wärmenden Sonne bescheinen lassen kann und in Flüssen, Meeren und Seen zum größten Teil des Jahres baden kann.
Ich könnte es mir gut vorstellen, viel in der Sonne zu sitzen und zu malen und Gedichte zu schreiben und nebenbei herrliche saftige Früchte zu essen.
Doch hier ist uns das nicht vergönnt.
Hier herrschen klimatische Bedingungen, die sich auf unsere Lebensweise und unsere Bedürfnisse auswirken.
Außerdem geht es mir so, dass, sobald ich in meiner Küche bin, ein kreatives Spiel in meinem Kopf beginnt und ich etwas machen möchte.
So wie ich gerne mit Farben ein Bild auf die Leinwand bringe, mit Worten ein Gedicht nieder schreibe, macht es mir auch Spaß, Gerichte zu kreieren, die die Sinne und den Gaumen erfreuen und gleichzeitig dem Körper gut tun und gesund und wohl erhalten.

 

 

 

Frohe Grüße
Malina
GesundheitsPraktikerin (FFL)

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

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